Klassenzimmertheater ist ein recht junges Genre, welchem sich immer mehr Autoren
widmen. In der Regel sind Klassenzimmerstücke für einen / eine Schauspieler*in geschrieben, selten für zwei. Klassenzimmerstücke kann man in zwei Bereiche aufteilen. Zum einen sind es Stücke
welche sich eher mit pädagogischen Präventionthemen, wie Sucht, Mobbing, sexuelle Bildung,
Anderssein u. Ä. widmen. Diese Stücke sind meistens so geschrieben, dass sie ausschließlich im Klassenzimmer stattfinden können. Sie arbeiten oftmals mit dem sogenannten „Schwarzen Theater“. Den
Schüler*innen wird entweder gar nichts vor einer Aufführung gesagt und der/die Schauspieler*in „platzt“ vollkommen unangekündigt in den Klassenraum, oder es wird – wie beispielsweise bei unserm
Stück über Mobbing erzählt es käme eine neue Schülerin in die Klasse. Zum Anderen gibt es Klassenzimmerstücke welche Sternchenthemen und allgemeiner Themen wie Zivilcourage, Nachhaltigkeit usw.
behandeln. Diese Stücke eignen sich für eine Aufführung im Klassenzimmer, lassen sich aber auch im größeren Rahmen realisieren. Wir wollen beide Bereiche in gleichen Maße bedienen. Die Stärken
des Genres Klassenzimmertheater beider Bereiche liegen in der Nähe, die das Spielgeschehen zum Publikum hat, und in der Authentizität, die es vermittelt. So werden Denk- und
Reflexionsprozesse auf besondere Weise in Gang gesetzt. Zusätzliche ästhetische Mittel wie Bühnenbild und Beleuchtung fehlen gänzlich. Trotzdem präsentieren wir ein Theatererlebnis: Intensiv und
ausdrucksstark in Spiel, Sprache und Bildern. Für das Publikum lässt sich Realität und fiktive Handlung nicht immer klar auseinander halten, was zu einer hohen Aufmerksamkeit führt und zu einer
vertieften Auseinandersetzung mit der Thematik und der gespielten Figur. Das Theater rückt dem Publikum buchstäblich zu Leibe, aus Zuschauern werden Mitspieler, die immer auch Zuschauer bleiben.
Für komplexe Sachverhalte wird keine vereinfachte Lösung präsentiert, sondern es wird zum Nachdenken angeregt, es vertieft das Bewusstsein für die ausgewählten Themenbereiche und kann sich auf
das soziale Klima innerhalb der Gruppe und darüber hinaus positiv auswirken. Durch eine Aufführung des Klassenzimmertheaters kommen Schüler*innen mit Theater an sich in Berührung, wozu viele
Kinder und Jugendliche ansonsten keine Gelegenheit hätten. Nach jeder Aufführung bieten wir ein einstündiges Nachgespräch an, in welchem Fragen zum und um das Stück besprochen werden
können.
Halbjährlich finden in der Max-Weber-Schule Freiburg kostenlose Abendaufführungen statt, bei welchen sich Lehrer*Innen und weitere Interessierte ein Bild von uns und unserer Arbeit machen
können.
Unsere bisherigen Stücke behandeln Themen wie Mobbing, Vorurteile, Toleranz, Fremdheit, Loyalität und Zivilcourage und Nachhaltigkeit.
Wir wollen jährlich unseren Spielplan mit verschiedensten Stücke erweitern, und immer mehr Präsenz an den Freiburger Schulen erreichen. Zudem sind wir bemüht vermehrt Gastspiele an Theatern und
anderen öffentlichen Einrichtungen wie Jugendzentren, Gemeindezentren, Blaues Haus (Breisach) und an ähnlichen Institutionen spielen zu können.
Wir wollen Theaterstücke spielen welche ohne den "pädagogischen Zeigefinger" funktionieren, welche nicht belehrend sind, sondern Stücke die zum nachdenken anregen, Stücke welche das
Bewusstsein für die jeweiligen Themen sensibilisiert.